
6 Fragen zum Sonnenschutz
Gels, Cremes, Sprays, mineralischer oder chemischer Filter, Nahrungsergänzung und vieles mehr - mittlerweile gibt es eine unüberschaubare Anzahl an Produkten, Empfehlungen und Tipps zum Thema Sonnenschutz.
Wir haben uns die gängigsten Mythen vorgeknöpft und die wichtigsten Fragen aufgegriffen, um etwas Licht in den Sonnenschutz-Dschungel zu bringen!
Im Mariechen können Sie uns freilich auch jederzeit persönlich mit allen Fragen zum Sonnenschutz löchern - wir nehmen uns gern viel Zeit dafür.
Welche Sonnencreme passt zu mir?
Der richtige Sonnenschutz ist besonders wichtig für die Hautgesundheit, denn jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko an Hautkrebs zu erkranken. UVA-Strahlen lassen die Haut zudem schneller altern und verursachen die Bildung von Falten.
Welche Sonnencreme am besten geeignet ist, ist sehr individuell - heutzutage gibt es zudem eine riesige Auswahl an Gels, Cremen und Sprays. Grundsätzlich gilt:
- Der Hauttyp entscheidet, ob man eher reichhaltige Cremes (trockene Haut) oder leichte, eventuell auch nicht-komedogene (bei unreiner Haut), Sonnengels bevorzugen sollte. Übrigens: Wenn Sie nicht sicher sind, wie Ihre Haut beschaffen ist bzw. ob es bereits Schäden durch die Sonne gibt, können Sie bei uns in der Apotheke jederzeit eine kostenlose Hautanalyse durchführen lassen.
- Der Lichtschutzfaktor wird ebenfalls vom Hauttyp bestimmt: Helle Typen sollten immer auf einen hohen Lichtschutzfaktor (30 oder 50) achten!
- Achten Sie darauf, dass die Sonnenschutzprodukte immer sowohl gegen UVA- als auch UVB-Strahlen schützen
Immer häufiger bieten auch Naturkosmetik-Hersteller (in der Marien Apotheke gibt es etwa den natürlichen Sonnenschutz von BioEarth) hochwertigen Sonnenschutz an: Diese basieren meist auf einem mineralischen statt chemischen Sonnenschutzfilter (siehe Frage 2) und sind frei von Parabenen und anderen chemischen Zusatzstoffen. Hochwertige Produkte mit mineralischem Sonnenschutzfilter (zb Ecocert oder Natrue-zertifiziert) sind besonders für Schwangere und Kinder geeignet.
Übrigens: Wenn die Sonnencreme oft in der prallen Sonne liegt und ständiger Hitze ausgesetzt ist, kann die Wirkung schon nach Wochen nachlassen - bei entsprechender Lagerung ist sie aber auf jeden Fall bis zum angegeben Mindesthaltbarkeitsdatum verwendbar.
Wo liegt der Unterschied zwischen chemischen und mineralischen Sonnenschutzfiltern?
Chemische Sonnenschutzfiler dringen in die Haut ein, fangen dort die UV-Strahlung auf und wandeln sie in ungefährliche Energie um. Damit die Sonnencreme richtig wirken kann, sollte man sich deshalb auch bereits eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad eincremen. Der Vorteil von Sonnencremes mit chemischen Filtern ist ihre gute Verteilbarkeit auf der Haut. Da die synthetischen Inhaltsstoffe in die Haut aber eindringen, werden sie zum Beispiel auch über die Muttermilch an Babys weitergegeben. Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass sich chemische Filter im Grundwasser und im Boden ablagern.
Physikalische (oder auch mineralische) Filter in Sonnenschutzcremes dringen nicht in die Haut ein, sondern bilden einen Schutzfilm direkt auf der Haut. Die Cremes enthalten sehr fein zerriebene Mineralien, wie zum Beispiel Titandioxide, Mineralerde, Zinkoxide, Talkum oder Eisenoxide. Die Mineralpigmente bestehen aus mikroskopisch kleinen deckenden Partikeln, die die Sonnenstrahlen wie kleine Spiegel reflektieren. Aus diesem Grund wirken Sonnencremes mit physikalischen Filtern auch sofort nach dem Auftragen. Der Mineralstoffgehalt sorgt aber dafür, dass sie sich schwerer verteilen lassen, oft bilden diese Cremes auch einen weißen Film auf der Haut (Weißeleffekt).
Wie oft muss ich nachcremen?
Öfter und mit mehr Creme als Sie denken ;-) Alle Sonnenschutzprodukte verlieren durch Schwitzen, Wasser und Verreiben nach einiger Zeit ihre Wirkung. Damit die Schutzwirkung erhalten bleibt, sollte man deshalb zumindest alle 2 Stunden nachcremen. Als Faustregel gilt: Mindestens 30 ml für den ganzen Körper sollten es sein! Vergessen Sie auch nicht auf Nase, Fußrücken und Ohren.
Mehrmaliges Nachcremen verlängert übrigens nicht die Eigenschutzzeit in der Sonne: In der prallen Sonne sollte man sich nie zu lange aufhalten. Besonders helle Hauttypen sollten eher im Schatten bleiben!
Wie schütze ich Augen und Haare richtig?
Sie wissen ja: Die Sonnenbrille soll nicht nur fesch sein - wichtig ist vor allem, dass das Glas einen ausreichenden UV-Schutz besitzt (was übrigens nicht vom Tönungsgrad der Gläser abhängt!). Ideal ist eine große Sonnenbrille, die nicht nur die Augen selbst, sondern auch die empfindliche Haut rund um die Augen schützt.
Auch unsere Haare können in der Sonne Schaden nehmen: Die äußere Schuppenschicht wird durch UV-Strahlen, Salz- und Chlorwasser oft porös. Das Haar verliert an Feuchtigkeit und wird glanzlos und brüchig. Reichhaltige Kurpackungen oder hochwertige Öle (zb Mandelöl aus der Apotheke) sind deshalb die richtige Wahl im Sommer. Intensiv pflegende Shampoos mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen eignen sich genauso gut!
Kann ich mich auch von innen gegen UV-Strahlung schützen?
Mikronährstoffe in bestimmten Nahrungsmitteln schützen die Haut vor schädlichen UV- Strahlen. Durch entsprechende Ernährung kann man deshalb die Eigenschutzfähigkeit des Körpers unterstützen, die Anwendung von äußerlichem Sonnenschutz sollte aber keinesfalls vernachlässigt werden!
Beta-Carotine schützen die Zellen etwa vor zu viel UV-Licht, Vitamin E verstärkt diese Wirkung noch und hemmt zusätzlich die Hautalterung. Vitamin C unterstützt wiederum Vitamin E in seiner Wirkung. Für eine wirksame UV-Barriere über die Ernährung werden deshalb alle drei Substanzen benötigt. Daneben sind Lycopin und Selen wichtige Antioxidantien, die unsere Zellen vor freien Radikalen schützen. Nahrungsmittel, in denen sich eine große Menge der für den Sonnenschutz wichtigen Mikronährstoffe finden, sind etwa Karotten, Tomaten, Orangen, Kiwis und Melonen.
Damit es nicht zu allergischen Haut-Reaktionen durch Sonneneinstrahlung - auch Mallorca-Akne genannt - kommt, ist eine ausreichende Zufuhr von Calcium notwendig. Vor allem wenn man weiß, dass die eigene Haut empfindlich reagiert, sollte man schon vorbeugend Lebensmittel, die reich an Calcium sind, in den Speiseplan aufnehmen - zum Beispiel alle weißen Fleischsorten, Fisch, Feigen und Buttermilch. Eine Calcium-Brausetablette kurz vor dem Sonnenbad kann kurzfristig ebenso helfen.
Wie schütze ich meine Kinder am besten vor der Sonne?
Die empfindliche Haut von Kindern hat noch keinen gut entwickelten Eigenschutzmechanismus - eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor ist für Kinder deshalb sehr wichtig!
Zusätzlich sollten eine Sonnenbrille mit UV-Schutz und eine gute Kopfbedeckung nicht fehlen. Um die sensible Haut zu schützen und die Gefahr eines Sonnenstichs zu minimieren, sollten Kleinkinder grundsätzlich so wenig wie möglich in der direkten Sonne sein - Säuglinge am besten nur im Schatten.
Mehr Informationen zum Thema Sonnenschutz finden Sie auch auf der Infoseite des Gesundheitsministeriums oder auf dem öffentlichen Gesundheitsportal gesundheit.gv.at.