Illustration von Cosima Reif zur Herdenimmunität

Die Impfung als solidarischer Akt

12. April 2020

Derzeit wartet die ganze Welt auf einen Impfstoff gegen das Corona-Virus. Wie wertvoll eine solche Schutzmaßnahme im Kampf gegen die rasante Verbreitung einer Krankheit ist, war wohl kaum je so evident wie jetzt. Menschen, die geimpft sind, schützen dabei nicht nur sich selbst, sondern auch jene, die nicht geimpft werden können. Etwa Schwangere, Säuglinge oder Menschen mit chronischen Erkrankungen. Sie sind darauf angewiesen, dass Menschen in ihrer Umgebung geimpft sind. Die Impfung an sich ist also ein zutiefst solidarischer Akt.

Impffaul oder impfskeptisch?

Umso verwunderlicher ist es, dass sich in der letzten Saison nur etwa 8% der Österreicherinnen und Österreicher gegen Influenza impfen ließen (vgl. ÖVIH 2019). Die Gefahr durch die „echte“ Grippe wird oft völlig unterschätzt: In der vergangenen Saison sind immerhin 1.400 Menschen in Österreich daran gestorben. Warum also ist die Impfrate so schlecht? Ist es Impffaulheit oder überwiegt die Skepsis in der Bevölkerung?

 

So oder so: Es gibt keinen wissenschaftlichen Grund, sich nicht impfen zu lassen. Je mehr Menschen durch eine Impfung geschützt sind, desto eher können im Fall einer Pandemie Maßnahmen wie jetzt beim Corona-Virus vermieden werden.  Wie kann man die Impfraten also nachhaltig erhöhen?

Vorbild Schweiz

In der Schweiz darf eine Impfung etwa auch in Apotheken durchgeführt werden. In der letzten Saison hat das bereits zu einer Erhöhung der Grippeimpfungen um 33% im Vergleich zur Vorjahresperiode geführt (vgl. PharmaSuisse 2020). Der niederschwellige Zugang in Apotheken hilft also tatsächlich, die Impfraten zu steigern. Die Ausweitung der Impfmöglichkeiten und eine verstärkte Information der Bevölkerung sind deshalb enorm wichtig.

Bürokratie oder doch lieber schnelle Hilfe?

Schnelle Lösungen braucht es übrigens auch an anderer Stelle. Lieferengpässe oder Ausfälle bei wichtigen Arzneimitteln sind zunehmend ein Problem. In Zeiten einer Pandemie, die das Gesundheitssystem an seine Belastungsgrenze bringt und die Nachfrage teilweise explodieren lässt, kann sich das schnell verheerend auswirken

 

Ist ein Medikament nicht lieferbar, muss so rasch wie möglich ein anderes, wirkstoffgleiches Medikament angeboten werden. Niemand kann darüber schneller und kompetenter entscheiden als wir Apothekerinnen und Apotheker. Dennoch dürfen in Österreich ausschließlich MedizinerInnen diese Entscheidung treffen. Das bedeutet in der Praxis: Man muss dem Arzt oder der Ärztin nachtelefonieren, neue Rezepte verlangen und die PatientInnen oft lange warten lassen oder wieder wegschicken. Was schon im normalen Alltag für Ältere und chronisch Kranke kaum zumutbar ist, ist in Krisenzeiten wie diesen nicht weniger als ein Skandal. Zum derzeitigen Stand (Mitte März) wurde trotz bereits zweiwöchigem Ausnahmezustands noch nichts unternommen, um diese bürokratische Hürde abzubauen.

 

Apothekerinnen und Apotheker versorgen derzeit rund 700.000 Kundinnen und Kunden pro Tag und stehen damit an vorderster Front. Die Entscheidung muss deshalb dort getroffen werden, wo es am schnellsten und mit der größten Kompetenz möglich ist. Andernfalls werden – und das muss mit Nachdruck gesagt werden – Menschen Schaden nehmen

Die Krise als Chance

In der derzeitigen Krise liegt also auch eine Chance: Schnellere Lösungen für kranke Menschen auch in Zukunft zu ermöglichen. Die Bedeutung von Impfungen wieder verstärkt in den Fokus zu rücken. Und letztlich auch jene der Solidarität in einer Gesellschaft.

 

 

Quellen:

 

Österreichischer Verband der Impfstoffhersteller ÖVIH  (2019): Influenza: Die Gefahr für diese Saison ist (fast) gebannt. Presseaussendung vom 11. April 2019

PharmaSuisse (2020): Apotheken erfolgreich mit Impfen. Medienmitteilung vom 14. Jänner 2020.

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