Heilpflanze des Monats: Kümmel

28. Nov 2025

Unsere Heilpflanze des Monats Dezember und damit die letzte Heilpflanze, die wir dieses Jahr vorstellen, ist der Kümmel!

Der Wiesenkümmel oder Echte Kümmel (lat. Carum carvi) ist in Österreich heimisch und wächst vorzugsweise an Weg- und Wiesenrändern. Kreuzkümmel und Schwarzkümmel teilen zwar seinen Namen, sind aber völlig unterschiedliche Gewächse und schmecken auch als Gewürz ganz anders. 

Bei Ausgrabungen aus der Jungsteinzeit fand man Kümmel in Speiseresten, was seine frühe Verwendung in der Küche belegt. Seit der Antike wird er wegen seiner krampflösenden Wirkung als Heilmittel verwendet. Der griechische Arzt Dioskurides beschrieb den Kümmel in seiner „Materia medica“ wegen seiner heilsamen Wirkung auf Magen und Darm und empfahl ihn für einen "süßen und lieblichen Atem".

Aussehen

Der Kümmel gehört zur Familie der Doldenblütler. Haupt- und Seitenäste enden in Doppeldolden zu je 8 bis 16 Doldenstrahlen. Die Pflanze wird bis zu einem Meter hoch und blüht von Mai bis Juni weiß bis rosafarben. Sobald die Blütenstände braun sind, können sie geerntet und zum Trocknen aufgehängt werden.  

Wirkung

Als Heilmittel werden die reifen Früchte und das ätherische Kümmelöl verwendet. Mit bis zu 7% Anteil ist das ätherische Öl der bedeutungsvollste Inhaltstoff. Vor allem das D-Carvon verleiht dem Kümmel seinen charakteristischen Geruch. Daneben enthält er 10 bis 18% fettes Öl, hauptsächlich Triglyceride der einfach ungesättigten Petroselin- und Ölsäure, Polysaccharide, bis zu 25% Eiweiße, Phenolcarbonsäuren, Flavonoide, sowie Spuren von Cumarinen.

Die ätherischen Öle regen die Absonderung von Verdauungssäften an und wirken so verdauungsfördernd und appetitanregend. Außerdem fördert der Kümmel die Durchblutung von Magen und Darm und wirkt so krampflösend und entspannend auf den Verdauungstrakt.

Anwendung

Man verwendet den Kümmel vor allem bei Blähungen und Völlegefühl. Das ist auch der Grund, warum ihn  Stillende gerne als Tee oder Gewürz konsumieren, weil die entblähende Wirkung über die Muttermilch auf den Säugling übertragen wird. Haben Babys Blähungen, kann man auch den Bauch mit ätherischem Kümmelöl einreiben (man nimmt dazu zwei Tropfen Kümmelöl in einem EL Massageöl). Zur Anwendung kommen aber auch sogenannte Windsalben und Zäpfchen mit Kümmel aus der Apotheke. 

In Mundwässern kann der Kümmel seine antibakterielle Wirkung entfalten und gegen Mundgeruch eingesetzt werden. Nicht zuletzt wird der Kümmel gerne als Küchengewürz bei blähenden Speisen wie Kohl oder Hülsenfrüchten verwendet.

Rezept: Kümmeltee gegen Blähungen und Bauchkrämpfe

1-2 TL Kümmelfrüchte

250 ml heißes Wasser

Zubereitung

Die Früchte werden im Mörser zerstoßen und mit dem heißen Wasser übergossen. Zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen. 1 bis 3 Tassen täglich trinken. 

Alternativ kann eine Mischung aus Kümmel, Fenchel und Anis hergestellt werden. Fenchel und Anis haben eine ähnliche Wirkung wie Kümmel und ergänzen sich sehr gut.