
Weltfrauentag: Wie wir uns engagieren
Der Internationale Frauentag am 8. März soll jährlich nicht nur an Errungenschaften feministischer Bewegungen erinnern, sondern auch deutlich machen: Es gibt noch immer viel zu tun! Auch im Jahr 2022.
Von Gender Pay Gap bis Gender Health Gap
Vor allem die Lohnschere ("Gender Pay Gap"), faire Verteilung von "Care-Arbeit" und die Bekämpfung von Altersarmut stehen auf der Agenda. Frauen übernehmen nämlich nach wie vor den größten Anteil an unbezahlter Sorgearbeit wie Kinderbetreuung, Pflege Familienangehöriger oder Haushaltsarbeiten. Und das trotz Berufstätigkeit. Die Corona-Pandemie hat diese Mehrfachbelastung der Frauen noch deutlicher sichtbar gemacht (Stichwort Home-Schooling) - in Sachen Gleichberechtigung gibt es also jede Menge zu tun.
Zudem sind auch die medizinische und die Arzneimittel-Forschung nach wie vor stark männlich dominiert und am durschnittlichen 75kg-Mann ausgerichtet. Dabei sind Frauen und Männer nachweislich anders krank, entwickeln andere Symptome und sprechen auch unterschiedlich auf Behandlungen an. Wie es dadurch zum sogenannten Gender Health Gap kommt, lesen Sie in unserem Exkurs zum Thema Gender Medizin.
Apotheken Fest in Frauenhand
Anders als in vielen anderen Branchen ist zumindest der Gender Pay Gap, also die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern, in Apotheken zum Glück kein Thema. Durch ein eigenes Gehaltsschema verdienen Männer und Frauen exakt gleich viel. Zudem wird jede zweite Apotheke in Österreich von einer Frau geführt.
Mag. pharm. Karin Simonitsch leitet die Marien Apotheke schon in dritter Generation. Ihre Oma, Dr. Doris Schmatt (Bild unten links), war sogar eine der ersten weiblichen Pharmazie-Studierenden Österreichs! Innovationsgeist liegt übrigens in der Familie: Mag. pharm. Karin Simonitsch (Bild unten rechts) hat die Marien Apotheke seit den 90er-Jahren kontinuierlich weiterentwickelt - hin zu einer ganz besonderen und bunten Grätzl-Apotheke. Mit herausragender HIV-Kompetenz, einem österreichweit einzigartigen Beratungs- und Informationsangebot in Gebärdensprache und einer modernen Medikamentenverblisterung zur sicheren Patient*innenversorgung.


Frauen fördern und unterstützen
Die Förderung von Frauen ist uns ein großes Anliegen. Wir engagieren uns deshalb auch immer wieder in verschiedenen Projekten, die Frauen besonders unterstützen oder empowern.
Im Sommer 2016, als unser Apothekenhaus umfassend renoviert wurde, ließen wir etwa ein eigenes Baunetz gestalten, das anschließend in der Nähwerkstatt des Vereins Nachbarinnen zu Rucksäcken und Taschen vernäht wurde. Der Verein fördert die Integration von Frauen mit Migrationshintergrund durch ausgebildete Sozialassistentinnen, die Frauen und Familien in ihrer Muttersprache im Alltag begleiten und dabei helfen, sie aus der Isolation zu holen. Unter anderem mit Lernangeboten für Kinder, Workshops und selbstständiger Beschäftigung in der Nähwerkstatt. Besonders unterstützenswert, wie wir finden! Ein Video des Entstehungsprozesses unserer Taschen sehen Sie übrigens unterhalb.


Gewalt gegen frauen bekämpfen
Wussten Sie, dass jede dritte Frau seit ihrem 15. Lebensjahr bereits eine Form von sexueller Belästigung erfahren hat? 20 Prozent der Frauen ab 15 Jahren in Österreich waren sogar schon körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt. Diese Zahlen sind erschreckend und die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen sollte daher oberste Priorität haben.
Wir kooperieren in diesem Zusammenhang etwa mit dem Nachbarschaftsprojekt StOP - Stadtteile ohne Partnergewalt und haben an der Aktion #16MariahilferinnenGegenGewalt im November 2021 teilgenommen (siehe Instagram-Video unten). Im Rahmen des Projekts absolvieren wir außerdem Multiplikator*innen-Schulungen, die die Themen "Erkennen von Gewalt", "Zivilcourage" und "Hilfsangebote" aufgreifen.
In unserer Kooperation mit der österreichischen Online-Spendenplattform Impactory laden wir unter anderem dazu ein, die Frauenhäuser (Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser) mit einer Spende direkt und unbürokratisch zu unterstützen.
Hilfsangebote und Anlaufstellen
Frauen, die von Gewalt betroffen sind, können sich jederzeit an die Frauenhelpline gegen Gewalt wenden. Die Hotline ist anonym und kostenlos unter der Nummer 0800 222 555 rund um die Uhr erreichbar.
Gehörlose Frauen können sich mit der Telefon-Hotline mithilfe des Relay-Services des ÖGLB in Verbindung setzen.
Auf der Website des Bundeskanzleramts finden Frauen außerdem eine Vielzahl weiterer Hilfsangebote und Anlaufstellen bei Gewalt.