Welt-AIDS-Konferenz: Erreichen der UNAIDS-Ziele in Gefahr
Die Welt-Aids-Konferenz, die derzeit (23. -27. Juli 2018) in Amsterdam stattfindet, versammelt ForscherInnen, MedizinerInnen und HIV-AktivistInnen aus aller Welt, um aktuelle Entwicklungen im Bereich HIV/AIDS zu präsentieren und diskutieren. Schon vor Start der Konferenz, ließ eine Presseaussendung von UNAIDS aufhorchen: Die Erreichung des UNO-Ziels die HIV-Epidemie bis 2030 zu beenden rückt zuletzt wieder in weite Ferne.
Schuld daran ist nicht nur der erneute Anstieg an HIV-Neuinfektionen in Osteuropa und Zentralasien, sondern auch, dass aufgrund einer Konzentration auf die Finanzierung antiretroviraler Medikamente, weltweit weniger Gelder für die Prävention zur Verfügung stehen. Gerade HIV-Risikogruppen wie Sex-ArbeiterInnen, Drogenabhängige, Flüchtlinge, Häftlinge, MSM (men who have sex with men) und Transgender-Personen können oft nicht gut von den Gesundheitssystemen erreicht werden. Präventionsmaßnahmen für diese Gruppen müssten daher noch intensiviert statt reduziert werden.
Auch Stigmatisierung und Diskriminierung sind immer noch allgegenwärtig und erschweren den Kampf gegen die Epidemie beträchtlich. Eine aktuelle Umfrage in 19 Ländern zeigt etwa, dass einem von fünf HIV-Positiven die Behandlung verweigert wird. Viele trauen sich aus Angst vor Ausgrenzung und Diskriminierung auch erst gar nicht, ein Behandlungszentrum aufzusuchen.
Würde der Kampf gegen HIV und AIDS nicht wieder ernsthaft aufgenommen werden, so wäre ein "Wiedererstarken der Epidemie unvermeidlich".
Die Presseaussendung von UNAIDS können Sie hier nachlesen.
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