
Tipps: Frühjahrskur mit Brennnessel, Birke und Löwenzahn
Schon unsere Großeltern haben im Frühjahr allerlei Kräuter gesammelt und in Suppen, Spinat und Salat verarbeitet. Sie wussten um die belebende Wirkung dieser Heil- und manchmal auch Unkräuter. Brennnessel, Löwenzahn, Girsch, Gundelrebe, Wiesenlabkraut, Sauerampfer und etliche andere wanderten kurzerhand in den Kochtopf oder in den Salat.
Um unseren Körper nach dem Winter wieder in Schwung zu bringen und den Stoffwechsel anzuregen, eignet sich eine Frühjahrskur aus Brennnessel, Birke und Löwenzahn ganz besonders.
Die Brennnessel - Urtica urens
Die Brennnessel hat eine aktivierende Wirkung auf Blase, Nieren und die Verdauungsorgane. Sie regt die Ausscheidung aus Nieren und Blase an und fördert ganz allgemein die Harnsäureausscheidung. Darum verwendet man sie nicht nur bei einer Frühjahrskur zur Ankurbelung des Stoffwechsels, sondern auch bei Rheuma und Gicht, bei Entzündungen der Harnorgane und bei Nieren- und Blasensteinen.
Darüber hinaus verfügt die Brennnessel über eine immunstimulierende Wirkung und ist auch ein passendes Kraut in Zeiten von Covid 19.
Getrocknete Brennnesselsamen aus der Apotheke enthalten besonders viel Vitamin E und Pflanzenhormone. Die Samen werden im Mörser zerstoßen und mit Honig vermischt. Wem das zu süß ist, der kann die zerstoßenen Samen auch in sein Müsli geben oder mit Flüssigkeit trinken. Für eine Kur sollte man drei Mal täglich einen gestrichenen Teelöffel der Samen zu sich nehmen. Die Kur über drei Wochen hilft bei Erschöpfung, Leistungsschwäche und dauerhafter Müdigkeit. Auch eine Anregung der Gedächtnisleistung wird den Brennnesselsamen nachgesagt.
Birkenblätter - Betulae folium
Für den Tee verwendet man frische oder getrocknete Birkenblätter. Diese wirken harntreibend, entwässernd und desinfizierend und regen den Stoffwechsel und die Nieren an. Die Harnmenge wird bei einer Teeanwendung um das 5-6-fache erhöht und ist besonders wirksam bei Blasenentzündung, Gelenksschwellungen, Rheuma und Gicht. Eine Reizung der Nieren durch die erhöhte Ausscheidung ist nicht zu befürchten. Wichtig bei einer Tee-Kur ist es aber, zusätzlich 2-3 l Wasser zu trinken.
Löwenzahn – Taraxacum officinale
Beim Löwenzahn hat jeder einzelne Pflanzenteil seine Wirkung, von den Blättern, bis zu den Wurzeln und den Blüten. Der Löwenzahn wirkt entwässernd, entzündungshemmend und wird darum auch bei Entzündungen der Harnwege und bei Nierengrieß eingesetzt. Die enthaltenen Bitterstoffe regen den Stoffwechsel an und bringen den Körper wieder in Schwung. Wer unter Frühjahrsmüdigkeit leidet, dem ist der Löwenzahn ein richtiger Muntermacher.
Löwenzahnwurzel beugt Ablagerungen in den Gelenken vor. Hat man Gallensteine, sollte man den Löwenzahn und hier besonders die Wurzel mit Vorsicht genießen, weil der Löwenzahn auch den Gallenfluss anregt. In diesem Fall fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Teezubereitung
Man nimmt einen Teelöffel der Kräutermischung für 1/4 l Wasser. Wasser aufkochen lassen, Tee zufügen und zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen. Sie können bei der Frühjahrsteekur entweder alle drei Heilpflanzen im selben Verhältnis in der Apotheke mischen lassen und 3-4 Wochen trinken. Oder Sie trinken die einzelnen Heilkräuter jeweils für 7-10 Tage nacheinander.