Illustration der Heilpflanze Frauenmantel von Rike Hofmann

Heilpflanze des Monats: Frauenmantel

2. Juni 2025

Im Juni stellen wir den Frauenmantel als unsere Heilpflanze des Monats vor! Der gemeine Frauenmantel (lat. Alchemilla vulgaris) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und kommt in ganz Europa sowie in Nordamerika, Sibirien und Vorderasien vor. Er hat etwa 1000 Unterarten, von denen 300 in Europa heimisch sind.

Der Frauenmantel wird auch Taublatt genannt, weil sich am Morgen Tautropfen in der Mitte der Blattkelche sammeln. Früher dachte man, es handle sich dabei um flüssiges Gold, dem in der Alchemie besondere Kräfte zugeschrieben wurden.

Aussehen

Beim Frauenmantel handelt es sich um eine Halbrosettenstaude, die 30 cm bis 50 cm hoch wird. Die Grundblätter sind sehr charakteristisch gelappt und erinnern an einen Umhang, wie ihn Maria auf der Darstellung vieler Heiligenbilder trägt. Dies und ihre frühe Verwendung bei Frauenleiden haben der Heilpflanze ihren Namen gegeben.

Eine Besonderheit beim Frauenmantel ist der Lotuseffekt der Blätter. Durch die feine Behaarung weisen die Blätter eine wasserabweisende, selbstreinigende Oberfläche auf, die Wasser abperlen lässt.

Von Mai bis September bilden sich kleine gelbe bis gelb-grüne Blüten in knäuelförmigen Blütenständen.

Wirkung

Der Frauenmantel enthält Gerbstoffe und Flavonoide. Die Gerbstoffe verursachen eine adstringierende (zusammenziehende) Wirkung.

Anwendung

Vom Frauenmantel verwendet man die zur Blütezeit gesammelten Blüten und Blätter, also die oberirdischen Teile der Pflanze. Als traditionelles pflanzliches Arzneimittel wird der Frauenmantel häufig in der Frauenheilkunde eingesetzt, zum Beispiel bei Menstruationsbeschwerden, bei Unterleibsbeschwerden und in den Wechseljahren. Die Pflanze findet auch bei leichten Durchfallerkrankungen und bei leichten Magen-Darmstörungen Anwendung. Eine Verbesserung der Haut bei Akne wird dem Frauenmantel ebenfalls zugeschrieben.